Schmetterling
Wednesday, 4. September 2002
Weil wir Frauen sind

"Weil wir Frauen sind, ist unsere Arbeit niemals getan, und unterbezahlt oder unbezahlt
Oder langweilig oder ermüdende Routine
Und wir sind die ersten, die rausfliegen
Uns unser Aussehen ist viel wichtiger, als das was wir tun
Und wenn wir vergewaltigt werden, ist es unsere eigene Schuld
Und wenn wir verprügelt werden, haben wir es selbst provoziert
Und wenn wir unsere Stimmen erheben, sind wir zeternde Schlampen
Und wenn wir Spass am Sex haben, sind wir nymphomanisch und wenn keinen, frigid
Und wenn wir Frauen lieben, dann nur deshalb, weil wir keinen „wirklichen“ Mann bekommen koennen,
und wenn wir unserem Arzt zu viel Fragen stellen, sind wir neurotisch und /oder aufdringkich
und wenn wir erwarten, dass sich die Gemeinschaft um die Kinder kümmert, sind wir eigennützig
und wir für unsere Rechte kämpfen, sind wir aggressiv und „unweiblich“
und wenn wir es nicht tun, typisch schwache Frauen
und wenn wir heiraten wollen, dann sind wir nur darauf aus einen Mann einzufangen
und wenn wir es nicht wollen, dann handelns wir wieder unsere Natur
und selbstverständlich gibt es noch immer keine wirklich sicheres Verhütungsmittel,
aber Männer gehen auf dem Mond spazieren
und wenn wir nicht mitspielen, oder keinen Schwangerschaft wollen, macht man uns Schuldgefühle wegen der Abtreibung....
wegen dieser und einer Vielzahl von anderen Gründen sind wir zur Frauenbewegung gegangen."

Dieser Text wurde im Jahr 1975 zum Internationalen Tag der Frau von Joyce Stevens geschrieben und mir von meiner Mutter (weder eine Alt-68erin noch Alice Schwarzer-Fanclub Präsidentin, sondern eine 50jährige Ärztin und ÖVP Stammwählerin) heute in die Hand gedrückt: „Manche Dinge ändern sich auch nach 25 Jahren nicht...manchmal finde ich die Grünen gar nicht schlecht“ (der Text wird von den Gruenen Josefstadt auf einem Flyer verwendet).

Kann meiner Mutter nur zustimmen. Nur manche Dinge sind haben sich in den letzten 25 Jahren wirklich gebessert - aber das wurde gut verkauft. So gut, dass heute die meisten Frauen tatsächlich glauben sie seien gleichberechtigt - und aufhören um ihre Rechte zu streiten, sich mit Schlagworten ködern lassen. Zum Beispiel Kindergeld. 5000 Schilling, schön und gut. Die Entscheidung zwischen Kinderbetreuung zu Hause (=Supermami) und Beruf (=Rabenmutter) bleibt dabei aber nach wie vor den Frauen alleine überlassen. Die Verantwortung der Gesellschaft wird ignoriert (dabei sollte gerade die Gesellschaft in Anbetracht einer alternden Bevölkerung ein lebhaftes Interesse an Kindern haben - und es fällt ihr nicht mehr ein als Kindergärten mit katastrophalen Öffnungszeiten und Teilzeit). Die der Männer herabgespielt (oder erwartet man in unserer Gesellschaft von Männer ernsthaft, dass sie zugunsten der Kinder im Beruf zurückstecken? Nein, bei Männern ist das etwas besonderes, bei Frauen selbstverständlich - dass heute aufgrund Erziehung und Ausbildung beide Geschlechter gleich gut oder schlecht auf die Kindererziehung vorbereitet sind, wird elegant unter den Tisch gekehrt. Und man komme mir bitte nicht damit, dass Frauen aufgrund ihrer Natur besser fuer die Kindererziehung geeignet sind. Zu viele liebevolle Väter beweisen das Gegenteil!)

Schade, dass heute die viele Frauen, die Bezeichnung "Feministin" als Beleidigung empfinden. Wo sie ihnen doch so viel zu verdanken haben und es noch so viel zu tun gäbe....in Europa, ganz zu schweigen von vielen anderen Ländern.

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Ich bin begeistert......ehrlich! click here
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Nice "The test of a
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